PRTF - Perry Rhodan Technik Forum

WAFFENTECHNIK


(c) Rainer Castor 30.09.98

eine Vorlesung am Terrania Institute of Technology, TIT
(eingescannt-unbearbeitete ALT-VERSION! Entstanden ca. Mitte der 80er Jahre - RC)

Wenn es ein Gebiet der Technik gibt, das Menschen perfekt beherrschen, so triff dies eindeutig auf den Sektor der Waffen zu. Mit fast mörderischer Akribie gelingt es Menschen schon seit Jahrtausenden, immer neue, bessere, vernichtendere Waffen zu ersinnen, zu konstruieren und zu bauen. An dieser Eigenart änderte sich auch nichts, als die Menschen mit arkonidischer Unterstützung in die Lage versetzt wurden, intergalaktische Raumfahrt zu betreiben. Im Gegenteil! Waren zuvor schon Begriffe wie Atomtod, Megapotential, Raketenwald usw. in jedermanns Mund, so forcierte mit der neuen Technik noch das tödliche Potential. Neuartige Waffen erschienen auf der Ebene der menschlichen Begriffswelt - und sie wurden auch eingesetzt.

In der heutigen Zeit will es manchmal archaisch anmuten, daß die verschiedenen galaktischen Völker sich einmal mit vernichtender Wucht bekämpft haben. Dabei ist die Entwicklung nur einen kleinen Schritt weitergegangen. Bewahren heute Begriffe wie GAVÖK, LFT, Kosmische Hanse usw. die Galaxis vor internen Auseinandersetzungen, so ist dies vergleichbar mit der Entwicklung, aIs die Erde mit Perry Rhodans Hilfe geeinigt und befriedet wurde - und sich dem nächstgrößeren Gegner zuwandte, der damals Springer und Arkon hieß!

Was zuvor auf planetarischer oder intergalaktischer Ebene geschah, hat heute neue Dimensionen erreicht. Spätestens seit der Konzilherrschaft weiß jeder, daß nun ganze Galaxien, Galaxiengruppen, Mächtigkeitsballungen einander gegenüberstehen und sich bekämpfen. Nicht zuletzt bestimmt werden auch diese Kämpfe wieder einmal von - Waffen!

Auch heute umfaßt immer noch die Entwicklung, Anschaffung, Instandhaltung, Wartung und letztlich der Einsatz von Waffen einen bedeutenden Teil des Haushaltsbudgets der LFT - allen gegenteiligen Meldungen zum Trotz. Es werden zwar nicht mehr die Dimensionen des Solaren Imperiums erreicht, aber Waffentechnik und die damit verbundene Industrie besitzt, entgegen allen friedlichen und/oder gar pazifistischen Beteuerungen, auch im 5. Jahrhundert NGZ noch einen großen Stellenwert - angesichts solcher Bedrohungen wie sie VISHNA oder die Endlose Armada darstellen wohl auch aus berechtigtem Grund, vom Dekalog der Elemente ganz zu schweigen! Es kann deshalb bei der Gesamtbetrachtung technischen Know-hows nicht an diesem Teilgebiet der Technik vorbeigegangen werden - leider.

Die in dieser Vorlesung zur Sprache kommenden Waffen können als Standard aufgefaßt werden und beziehen sich in erster Linie auf terranische Waffen, die an Bord von Raumschiffen, stationären Stellungen usw. zum Einsatz kommen. Vernachlässigt wurden extraterrestrische Waffengattungen oder Einzelprodukte. Ebenfalls ungeachtet blieb die Tatsache, daß natürlich alle diese Waffen - oder fast alle - in der verschiedensten Größen und Ausfertigungen zum Einsatz kommen, von der Handwaffe bin zur überschweren Raumkanone. Es wurde im allgemeinen darauf verzichtet, die Waffen im Detail ihrer jeweiligen Ausführungen darzustellen, vielmehr kam es darauf an, die unterschiedlichen Prinzipien zu erläutern. Ebenfalls unbeachtet blieben die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie, die ja friedliche Einsätze nicht ausschließt - genau wie Sprengstoff nicht nur als Waffe Verwendung findet oder fand, sondern z.B. auch im Bergbau.
 

Überblick der Waffenprinzipien:

Kategorie I

(Narkose-/Beeinflussungswaffen)

Kategorie II

(Strahlwaffen)

Kategorie III

(Hyperwaffen)

Nicht berücksichtigt wurden in dieser Einteilung die sogenannten »klassischen Waffen«, zu denen Raketen, Raumtorpedos, Marschflugkörper, Bomben, Kampfroboter usw. gehören und zu denen man letztlich auch den SOLDATEN an dich zu rechnen hat, der unter Umständen mit einfachsten Mitteln größte Wirkung zu erzielen vermag.

Als IV. Kategorie der Waffentechnik sieht man im allgemeinen die sogenannten »Defensivwaffen«, zu denen HÜ-, Paratron- und Mini-ATG-Felder gerechnet worden können.

Kategorie I

Schocker

Schocker wirken auf das Nervensystem organischer Wesen ein und arbeiten mit Wellenbündeln im absolut niederfrequenten Bereich von einigen hundert Hertz. Beim Auftreffen auf ein lebendes Wegen erzeugt ein solches Wellenbündel mehr oder weniger starke Nervenströme, die sich in den Nervensträngen des Opfers hin- und her bewegen und schließlich - wie bei elektrischem Schock oder übergroßem Schmerz (deshalb die Bezeichnung Schocker) im Gehirn zu einem Kurzschluß führen, in dessen Folge der Betroffene bewußtlos wird. Schocker worden in erster Linie als Handwaffen eingesetzt. Schutz bietet eine ausreichend dicke Materieschicht oder Metall, das in der Art eines Faradayschen Käfigs wirkt. Bei sehr starker Strahldosierung können Schocker ähnlich tödlich sein wie elektrische Schocks z.B. durch Blitzschlag, Wechselstrom usw. Das Aufwachen aus einer Schocker-Betäubung wird als sehr schmerzhaft beschrieben.

Paralysator

Bei dieser Waffe wird als Strahlung eine Kombination von elektromagnetischen und hyperelektromagnetischen Wellen benutzt, die das periphere Nervensystem lähmt. Dadurch wird die dem Willen unterstellte Muskulatur unbeweglich (im Gegensatz dazu untersteht vegetative Nervensystem keiner bewußten Steuerung, da es für die lebenswichtigen Körperfunktionen wie z.B. Herzschlag zuständig ist). Der Getroffene kann sich nicht mehr rühren oder bewegen, wohl aber im Zustand der Paralyse noch hören, sehen und denken. Da das Schmerzempfinden ausgeschaltet wird und »Gefühllosigkeit« die Muskeln befällt, findet der Paralysator auch speziell in der Medo-Technik seine Anwendung. Negative Nachwirkungen auf eine Paralysatorlähmung gibt es nicht, sieht man einmal von dem Raumjägerpiloten ab, der nach Paralysatorbeschuß abstürzte und dabei einen Stadtteil von Chikago in Schutt und Asche legte...

Narkosestrahler

Bei dieser Waffe kommen Schwingungen zum Einsatz, wie sie z.T. auch bei den Materiewandlern verwendet werden. Als direkte, spezifische Wirkung wird die Bindung von Sauerstoff an das Hämoglobin des Blutes im Körper eines Lebewesens erschwert. Als Folge tritt eine spürbare Drosselung der Sauerstoffversorgung des Gehirns ein, der Getroffene verliert das Bewußtsein bis zum Abklingen das Effekts. Einfache Schutzschirme und alle Materie wird von der Narkosestrahlung durchdrungen, eine Überdosis führt zum Tod, weil die mangelhaft mit Sauerstoff versorgten Zellen absterben.

Psychostrahler

Es ist eine Waffe zur geistigen Beeinflussung von Lebewesen (von den Arkoniden entwickelt zur Beeinflussung vor allem von »Fremdvölkern«; hat deshalb auf Arkoniden kaum Wirkung!). Die schwache hyperenergetische Emission des Psychostrahlers beeinflußt jedes Lebewesen der höheren Ordnung - dazu zählen Tiere ebenso wie Menschen - hypnosuggestiv und unterwirft es dem Willen des Angreifers, der, über eine Hyperwellenverbindung zwischen Angreifer, Waffe und Opfer, auf rein geistigem Wege seine Befehle gibt (lautloser Übertragungskontakt paramechanischer Art). Mit dem Psychostrahler können auch posthypnotische Blöcke mit Langzeitwirkung ausgebildet werden. Durch die Möglichkeit, einen hypnotischen Tiefschlaf zu befehlen, wird die Waffe auch als Paralysator verwendet und findet Einsatz in der Medo-Psychotherapie. Einfache Schutzfelder oder Personen mit überaus starkem Willen widerstehen unter Umständen der Psychostrahlung, auch Mutanten und Mentalstabilisierte zeigen keine Wirkung. Nachweislich hinterläßt die Psychostrahlung keine physiologischen Schäden - sieht man einmal von dein Therapeuten ab, der seinem Patienten befahl, sich als Vogel zu fühlen, frei und glücklich.
Leider nahm der Patient den Befehl der hypnosuggestiven Strahlung etwas zu wörtlich und flog aus dem Fenster des 50. Stockwerks...   

Kategorie II

Impulsstrahler

Bei dieser Offensivwaffe kommen "Korpuskularwellen" zum Einsatz, die denen der Impulstriebwerke vergleichbar sind. Die Wirkung ist absolut vernichtend, selbst bei Streifschüssen. Grundlage ist die gebändigte Wirkung der Kernfusion. Verwendet wird als atomare Reaktionsmasse hochkatalysiertes Deuterium. Diese Zündmasse gelangt in die kraftfeldgeschützte Reaktionskammer der Waffe, wo die Kernreaktion hervorgerufen wird. Es ist nichts anderes als eine gesteuerte, langsam und kontinuierlich ablaufende Explosion einer Wasserstoffbombe, deren Wirkung allerdings durch Schutz- und Leitfelder kontrolliert und gebändigt wird. Ein hochkonzentrierter Laserlichtbogen zündet die in die Reaktionskammer eingesprühten, verschmelzungsfreudigen Nebel der Katalysefusionsladung schon bei knapp 4000 Kelvin. Die Energie zum Aufbau der unerläßlichen Komprimierungs- und Schutzfelder der Reaktionskammer und des Laufes liefert ein Mikrowandler, der vom gleichen Zündprozeß, nur um eine Nanosekunde früher, den Arbeitsstrom abzapft. Die spontan freigesetzte Energie wird mittels Fesselfelder eingeengt, gebündelt und gleichgerichtet abgestrahlt. Als Endstufe des spiraligen Gleichrichtungslaufes kommt ein hyperenergetisches Kraftfeld zum Einsatz, das, ähnlich wie in den Impulstriebwerken, aus den thermischen Gewalten der Kernfusion durch übergeordnete Wechselwirkung Korpuskelwellen formt, die nichts mit bekannter Strahlung gemeinsam hat und nur fünfdimensional rechnerisch erfaßt worden kann (siehe Vorlesung Impulstriebwerk). Die eingeengten, komprimierten, hochbeschleunigten und perfekt gleichgerichteten Korpuskelwellen (= Impulsstrahlen) besitzen annähernd Lichtgeschwindigkeit. Ihnen ist nichts entgegen zu setzen, kein materielles Hindernis läßt sie von der schnurgeraden Bahn abweichen. Selbst Schutzfelder können bei Punktbeschuß aufgerissen werden. Die beste Wirkung entfaltet der Impulsstrahler im Vakuum des Weltalls. Innerhalb einer Atmosphäre ist die Reichweite deutlich verringert, da es zu Streuverlusten kommt, und unter Wasser oder dichteren Medien kann es zu Energierückschlägen kommen. Es ist angeraten, Impulstrahler auch bei der Handwaffenausfertigung nicht innerhalb geschlossener Räume einzusetzen, will man nicht selbst gebraten werden...

[aktuelle Ergänzung:
PR 96: ...schaltete die Energieversorgung der Impulskanone ein...
Die Kanone war feuerbereit. Die in die Reaktionskammer eingesprühte Katalyse-Fusionsladung bedurfte nur noch des zündenden Lichtbogens, um in den Kernprozeß zu treten. Die Schirmausgleichsfelder des Laufes zeigten Grünwert. Ich konnte die frei werdenden Gewalten gleichgerichtet abstrahlen...


PR 188: ...Die hochkatalysierte Deuterium-Zündmasse wurde in der Feldbrennkammer zur Kernreaktion angeregt...
® es handelte sich hierbei um "ursprüngliche Scheer-Technik"; sie wurde in dieser Form von den übrigen Autoren in den seltensten Fällen, wenn überhaupt, aufgegriffen und gleichlautend beschrieben; in diesem Sinne ist die Abweichung im LEXIKON zu sehen (vgl. auch ursprüngliche Beschreibung von Impulstriebwerken z.B. in PR 10, die ebenfalls nicht mit der des LEXIKON übereinstimmt!)]
 

Thermostrahler

Dies ist eine auf Lichtverstärkungsbasis arbeitendem Laser vergleichbare Waffe.
Der Thermostrahler bündelt jedoch keine Lichtstrahlen das sichtbaren Teil des Spektrums, sondern im für menschliche Augen nicht sichtbaren Infrarotstrahlenbereich, die dann als ultraheißer Strahl den Lauf verlassen.
Das heißt, der Thermostrahler arbeitet mit einem scharf gebündelten Energiestrahl, einem nicht-divergenten Bündel elektromagnetischer Wellen, deren Wellenlänge wesentlich länger ist als die des sichtbaren Lichts.
Der Thermostrahler (deshalb die Bezeichnung) gibt in der Hauptsache Wärmeenergie von einigen hundert Megawatt von sich, die im Ziel freigesetzt wird und dort die Materie verbrennt, zerschmelzt und vergast.
Die Reichweite des Thermostrahler ist innerhalb von Atmosphären begrenzt, weil das Medium Luft einen Teil der Wärme aufnimmt und ableitet; dieser Streuverlust kann also auch nicht mehr im Ziel freigesetzt werden.

Desintegrator

Der Strahl dieser Waffe wirkt auf die intermolekularen, elektrostatischen Anziehungskräfte fester und flüssiger Materie ein. Durch hyperenergetische Felder, die der Mikrostruktur jener Felder nachgebildet sind, die die Moleküle eines Stoffes im Kristallverband zusammenhalten, wird durch Interferenz diese Kraftwirkung neutralisiert.
[aktuelle Ergänzung: In seiner "konventionellen Wirkung" entspricht das Feld naturgemäß den bekannten Bindungskräften, um diese zu neutralisieren; die Frage ist jedoch, ob dieses nicht vielmehr als "sekundäre" Wirkung anzusehen ist. Die "Primäre" kann (und dürfte!) durchaus hyperenergetischer Natur sein ® vgl. hyperenergetisches Spektrum, in dem jeder "konventionellen Wechselwirkung" ihr hyperphysikalisches Äquivalent zugeordnet wird - RC]

Bei der Überlagerung wird die Kristallstruktur zersetzt, so daß sich beide Kraftwirkungen einander aufheben und die einzelnen Atome freiwerden, d.h. aus dem bisher festen oder flüssigen Stoff entsteht ein Gas. Auf Gase wirkt der Desintegrator nicht, da es hier kaum nennenswerte intermolekulare Kräfte gibt. Dieser Effekt äußert sich höchstens in einer leichten lonisation, weshalb die Entladung einen Desintegrators oftmals als von einem »matten grünen Leuchten« begleitet beschrieben wird. Grundlage des Desintegrators ist die Beschleunigung von verstärkten Mikrowellen, die als reine Energie mit Lichtgeschwindigkeit durch einen Howalgoniumkristall geschickt werden, wodurch sich der Energieimpuls in einen metastabilen, hyperenergetischen Desintagrationsimpuls umwandelt. Die enorme Verstärkung verleiht dem Desintegrationsimpuls eine Stärke, die einem Wert von einigen Billionen Watt/cm2 vergleichbar ist (Gegenbeispiel: eine Quacksilberhochdrucklampe mit der Leistungsaufnahme von 100 Watt kann durch Linsenfokussierung (D = 5 cm) eine Leistungsdichte von etwa 3000 Watt/cm2 erreichen).
Die hyperenergetische Struktur der Desintegratorimpulse wirkt auch auf Schutzschirme ein und kann die Feldstruktur ausreißen, andererseits läßt sich durch hyperenergetische Aufladung von Materie - die sogenannte »Kristallfeldintensivierung« Desintegratorimpulse bis zu einer gewissen Stärke auch von Materie abwehren.
 
 

Kategorie III

Gravitationsbombe

Dies ist eine von den Arkoniden entwickelte Offensivwaffe auf fünddimensionaler Basis. Sie löst feste Materie aus dem Gefüge des Einsteinraums heraus und schleudert sie in den Hyperraum. Das dabei erzeugte Entmaterialisierungsfeld (Strukturriß oder Aufrißzone) besitzt eine Intensität, die nur annähernd zu bestimmen ist. Mit der Gravitationsbombe vergleichbar ist die offensive Dimensionstransmitter-Wirkung eines Paratronkonverters ebenso wie das Entmaterialisationsfeld der Konverterkanone, nur daß die Gravitationsbombe ebenso als lichtschnelle Impulsspirale ebenso wie auch als fester Projektorkörper gelegt werden kann, der per Fern- oder Zeitzünder den Strukturriß aufbaut und die Verbindung zum Hyperraum erzeugt, über welche die Materie abgestrahlt wird.

Transformkanone

[Aktuelle Ergänzung: vgl. auch frühere Ausführungen zu Transmittern/Transformkanone]
Eine von den Posbis entwickelte und später von den Terranern übernommene Waffe, die ähnlich einem Fiktivtranamitter auf fünfdimensionaler Basis arbeitet. Normale Geschosse gelangen durch den Entmaterialisator in den als Zustandswandler (Transmitter) ausgebildeten Geschützverschluß und werden in einen hyperenergetischen 5D-Impuls verwandelt. Hierbei kommt es auf das Bündeln und Festhalten der übergeordneten Energieeinheit an, die als Konturbildspirale eines Kugelfeldes im Abstrahlprojektor (Lauf) in die gewünschte Richtung abgestrahlt wird. Wichtig ist die Konzentrationsballung während des Fluges. Um eine Wiederverstofflichung am Zielort erreichen zu können, ist der Zielmaterialisator erforderlich, der die Impulse des Zieles anpeilt, eine exakte Treffsicherheit bewirkt und das Ziel praktisch zur Empfangsstation der Transmitterabstrahlung macht. Hierzu baut der Zielmaterialisator ein sogenanntes Formfeld auf, das die Geschosse in den Normalzustand zurückverwandelt, indem Zustandswandler und der Zielmaterialisator in einer hyperfrequenten Synchronschaltung laufen, die mit der Überspielung energetischen Konturbildspirale identisch ist, bei der infolge eines fünfdimensionalen Katalysators eine zwangsläufige Rematerialisierung erfolgen muß - ohne den Einsatz einer Empfangsstation. Dieses System bedingt, daß die Reichweite einer Transformkanone nicht über einige Millionen Kilometer hingeht (bis zu 15 Millionen Kilometer lt. PR 400). Im Gegensatz zum Fiktivtransmitter können mit der Transformkanone keine Lebewesen abgestrahlt werden. Als Standardgeschoß dienen normale HHe-Kernfusionsbomben mit einem Energiekaliber von bis zu 6000 Gigatonnen Vergleichs-TNT (PR 741 !!). Aber auch andere Geschosse kommen zum Einsatz:

Kompaktbomben, die am Ziel einen Initialen Feldzündungsgürtel erzeugen (der Initiale Feldzündungsgürtel ist eine Waffe, die von den Moritatoren verwendet wurde und in der Sombrero-Galaxis beobachtet werden konnte. Sie führt durch hyperenergetische Strahlung zur Explosion atomarer Kraftmaschinen).

Moluk-Strahlbomben, die durch Desintagratorfelder zur Zersetzung fester Materie führen.

UItra-Quintadimbomben, die die Wirkung der von Ribald Corellos Geist erzeugten fünfdimensional orientierten transmitterähnlichen Kugelfelder imitieren und damit der Gravitationsbombe oder dem Paratron-Dimensionstransmitter vergleichbar sind.

Dementsprechend können auch Gravitationsbomben in fester Form mit der Transformkanone abgestrahlt werden.
Weitere Geschossen sind Antimateriebomben und Arkon- bzw. Katalysatorbomben, die einen unlöschbaren Atombrand durch spontane Kernzündung hervorrufen.
Gerade die Transformkanone und ihre Geschosse führen uns das Vernichtungspotential eines modernen Raumschiffes vor Augen, auch wenn den meisten Menschen (selbst der Besatzung!) dies zumeist nicht recht bewußt ist. Ein einziges Geschoß des Energiekalibers von 6000 Gigatonnen besitzt eine Sprengwirkung von 6 BILLIONEN TONNEN VERGLEICHS-TNT. Hiroshimas »little boy« besaß nur die Sprengkraft von 20000 Tonnen TNT!
Da die Raumschiffe zwischen zehn und hundert Transformkanonen besitzen ( je nach Größe) und jede dieser Kanonen in der Regel eine Munition von mindestens HUNDERT HHe-Bomben besitzt (man bedenke die Abstrahlleistung des Salventakts, bei dem pro Kanone mehrere Geschosse in jeder Sekunde abgestrahlt worden!!!), summieren sich Gesamtsprengwerte auf etliche BILLIARDEN TONNEN TNT auf - bei einem einzigen Raumschiff! Das heißt, jeder Großraumer lagert in sich die Sprengkraft, die quasi der Masse eines kleinen PLANETEN aus reinem TNT gleichkommt...!!!

Hierzu eine historische Überlieferung aus der Zeit des Solaren Imperiums; zu seinem Job befragt, antwortete ein Feuerleitoffizier des Solaren Imperiums einem Journalisten:
»Wissen Sie, jeder Raumer ist ein überaus brisantes Pulverfaß von Planetengröße. Geht etwas schief, merkt niemand mehr etwas, sondern wir machen innerhalb von Sekundenbruchteilen einer Kleinsonne echte Konkurrenz. Selbst Begräbnis und Raumbestattung kann man sich ersparen. Außer glühenden Plasmawolken bleibt nichts übrig. Herrliche Vorstellung, nicht wahr?«

Unbestätigten Berichten zufolge wurden der Offizier und der Journalist am nächsten Tag aufgrund akuter Alkoholvergiftung in die Entziehungsabteilung das Medo-Centers von Tahun eingeliefert. Nach der Genesung zog sich der Journalist auf einen einsamen Planeten an Rande der Milchstraße zurück, um weiße Tauben zu züchten, wie er glaubwürdig versicherte. Fünf Jahre später wurde eben dieser Planet übrigens vernichtet, als ein Raumschiff bei der Notlandung detonierte, weil die Gigabombenmunition... nun ja, seitdem gibt es, wie das Solare Waffenkontrollamt versicherte, einen speziellen Überhitzungsschutz für den Notfall, um derartige tragische Katastrophen in Zukunft zu verhindern...

Konstantpunkt-Nadelrißkanone

Eine von den Lemurern entwickelte Waffe, die nach zwei Prinzipien arbeitet. Einmal erzeugt sie mit Überlichtgeschwindigkeit ein Röhrenfeld. Dieses schlauchförmige Feld bleibt in seinem Durchmesser konstant, bis es sein Ziel erreicht. In seinen Inneren herrscht ein übergeordneter Zustand, der es erlaubt, einen Thermowaffenstrahl dimensional umzuwandeln und so durch die Röhre zu schicken, daß er quasi punktförmig das Ziel erreicht. Die volle Abschußenergie kommt so ohne Streuverlust beim Gegner an und schlägt dort in dessen Schutzschirm, der bereits durch das Röhrenfeld geschwächt worden ist.

Selphyr-Fataro-Gerät

Die ist eine Waffenentwicklung der aphilischen Techniker Selphyr und Fataro, die von Nathan beim Bau der BASIS als integraler Bestandteil im Raumschiffgiganten verankert wurde und eine Reichweite von etwa achtzehn Lichtjahren besitzt. Das »SeFa-Gerät«, auch Aufrißprojektor genannt, ist eine Kombination des Transfomgeschütz und der von den Lemurern entwickelten KNK-Kanone. Das SeFa-Gerät verschießt Projektile, die den größten Teil ihres Weges durch den Hyperraum zurücklegen. Im Ziel erzeugen sie einen Effekt, der dem urplötzlichen Entstehen eines Schwarzen Loches entspricht. Alle Materie im maximalen Einflußbereich von 144 Millionen Kilometer wird ruckartig beschleunigt und verschwindet für immer in einem Paralleluniversum. Bisher erster und einziger Einsatz des SeFa-Geräts fand 426 NGZ statt, aufgrund seiner verheerenden Wirkung seither nicht mehr. Im Raumfahrerjargon ist diese Waffe deshalb auch unter der Bezeichnung "Satan-Fatal-Gerät" bekannt...

Quellen: u.a.

PR 50, 75, 86, 96, 100, 107, 188, 196, 741
Atlan 1
Rißzeichnung Desintegrator PR 523 u. 723
Rißzeichnung Transformkanone PR 499
Artikel Kurt Mahr »Waffen der Zukunft«, erschienen auf der LKS von Terra-Astra
Lexikon Bd. 1 u. 2

ANTWORTEN:

980920dw Kristallfeld-Neutralisator Wirkungsweise Desintegrator, Wechselwirkung mit "normalen" Feldschirmen
981011sc Wie groß wäre da ein Howalgoniumkristall in einem Schiffsgeschütz?
Frage und  Anmerkungen zu 980930rc Paralysebeschuß
981012dw der Gedanke ist nicht uninteressant Anmerkung zu 980930rc / 981011sc Paralysebeschuß Kristallfeldintensivierung
81114sc Desintegratoren und die Sache mit den Schutzschirmen Desintegratoren ohne Howalgonium ? Wechselwirkung des Desintegrator mit diversen Schilden
981107rc Klarstellung Nachtrag und Stellungsnahme zu 980930rc / 981011sc / 981114sc


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